08. Okt 2025,
Ich bin dann mal weg. Eine Reiseerzählung.
Ich bin dann mal weg - mit dem Hintergrund, mal nur für mich sein, keine Erwartungen erfüllen zu müssen, keine Ablenkungen vor mir selbst, den Alltag hinter mir zu lassen, nur das zu tun, worauf ich Lust habe.
Die Vorfreude war groß, trotz Gedanken und Schuldgefühlen, ob ich mir das erlauben darf? Einfach wegfahren? Alleine?
Aus meinem Innersten kam immer ein ganz klares Ja! Ich darf!
Die Idee, meine Reise aufzuschreiben begann damit, dass mir eine nette Dame in der Touristeninformation als Begrüßungsgeschenk ein kleines Wandertagebuch geschenkt hat. Somit habe ich meine Reise aufgeschrieben und kann euch heute, von meiner Reise erzählen.
Jedoch möchte ich euch von meiner inneren Reise erzählen, über das, was fünf Tage alleine, im tiefsten Oberbayern, mit mir gemacht haben und welche Erkenntnisse ich daraus mitgenommen habe.
Meine innere Reise begann schon vor vielen, vielen Jahren. Als ich mich auf den Weg gemacht habe, etwas zu verändern in meinem Leben. Seitdem ist in meinem Inneren viel passiert. Ich bin nicht mehr die Frau, die vor über zwanzig Jahren diesen spirituellen Weg begonnen hat und diese Reise dauert immer noch an.
Dort wo ich bei dieser Reise angekommen bin, gab es nur Kühe und Weiden zu sehen, Berge drumherum und keine Geräusche von Autos, Flugzeugen oder ähnliches.
Nur die Ruhe um mich herum, die ich gesucht habe und die mich erstmal in Aktivität versetzt hat. Irgendetwas zu tun, mit der Zeit die ich da bekommen habe, mit der Ruhe, mit der ich anfangs nichts anfangen konnte.
Ich suchte die Ruhe auf dem Berg und fühlte mich von den Menschen darin gestört. Habe mich dann auf den Gipfel zurückgezogen und bekam zur Antwort Jugendliche, die eine Klassenfahrt machten und sich laut und ungestüm breit gemacht haben. Niemand schien zu bemerken, wie unangenehm und aufdringlich ich sie fand. Ich wollte doch die Ruhe.
Ich ging in diesen Tagen viel spazieren, kühlte mich an der Isar oder im Naturfreibad ab, beobachtete Menschen, die in der Isar schwammen und kam langsam zur Ruhe. Ich kam langsam bei mir an.
Und doch begegneten mir an verschiedenen Orten immer wieder Menschen, die mich in meiner Ruhe störten. Das waren vor allen Dingen immer Jugendliche, die sich laut und unbeschwert verhalten haben.
Immer wenn ich einen ruhigen Ort für mich gefunden habe, tauchten welche auf. Am dritten Tag hab ich so für mich bemerkt, dass sich immer das gleiche wiederholt und hab dann mal in mir geforscht, was das denn für eine Botschaft für mich ist.
Ich hab die Jugendlichen vor mir gesehen, wie sie sich verhalten haben. Sie waren laut, haben um sich herum niemanden wahrgenommen, es gab nur sie. Sie haben ohne Rücksicht auf andere ihr Ding gemacht und hatten Freude daran.
In mir machte sich eine Ahnung auf. Eine Ahnung davon, dass ich mich selber auch wichtiger nehmen darf. Mehr Rücksicht auf mich selbst nehmen, mehr laut sein, ich darf gehört werden, einfach mein Ding machen und das tun, was mir Freude bereitet.
Das zu erkennen hat mir sehr gutgetan und war heilsam. Ab diesem Zeitpunkt besuchten mich keine Jugendlichen mehr :)
Das war für mich auch der Zeitpunkt, wo ich zur Ruhe kam. Ich musste mir nichts beweisen, ich darf einfach sein.
Wo ich auch erkannte, dass die ganze äußere Ruhe nichts nützt, wenn die innere Ruhe nicht da ist.
Dann konnte ich die Ruhe, die sich mir angeboten hat auch genießen. Ich brauchte keine Aktivitäten mehr, ich musste nichts mehr planen und ich musste nirgendwo mehr hin. In mir ist viel in Bewegung gekommen. Als ich bei mir angekommen bin, konnten sich noch einige Themen zeigen, die nur darauf gewartet haben, dass sie Zeit und Raum bekommen, sich zu zeigen. An einem Ort, wo ich sein darf, nichts leisten oder tun muss, da kann all das hochkommen, was sich im Alltag verstecken kann.
Ich kann so eine Reise, so ganz alleine, nur empfehlen. Nur mit sich selbst zu sein, um herauszufinden, was das mit einem macht.
Dazu gehört natürlich Mut, und zwar eine ganze Packung davon. Nicht der Mut, sich ins Auto zu setzen und loszufahren, sondern mit sich ganz alleine zu sein. Nur mit sich selbst und sich mit seinem ganz Sein zu begegnen.
Auf einer solchen Reise kann man sich selbst nicht aus dem Weg gehen, was im Alltag ganz leicht ist.
Eine Auszeit kann vieles bewirken, wenn man sich darauf einlassen kann. Ein einlassen auf sich selbst. Es kann eine wundervolle Bereicherung sein, herauszufinden, wer man wirklich ist.
Es kann sich Raum für Visionen und Wünsche auftun, die im Alltag nicht auftauchen können, da nie genug Zeit dafür ist. Es können Ängste auftauchen, die gesehen werden möchten oder was an altem losgelassen werden darf.
Was auch immer auf einer Reise zu dir selbst passiert, ist das, was dich auf deinem Lebensweg weiter bringt. Was dich wachsen und entfalten lässt.
Hab den Mut für deinen Herzensweg.
Herzlichst
Monika
Liebe Monika,
herzlichen Dank für das teilen deiner Reisegeschichte. Ich war letztes Jahr auf deinem ersten Meditationsretreat und wär gerne wieder dabei gewesen. Leider passt der Septembertermin bei mir nicht. Gibt es schon einen neuen Termin?
Herzlichen Gruß Heidi
Liebe Heidi,
schön von dir zu hören :) und zum Retreat, ich habe noch keinen neuen Termin.
Ich würde gerne ein Retreat am Anfang eines Jahres machen. Vielleicht ergibt es sich ja gleich 2026.
Ich wünsche dir von Herzen alles gute und freue mich auf ein Wiedersehen :)